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 Weininger Keramik, Geschichte und Arbeit

 

 

In Weiningen war die Hafnerei seit dem Mittelalter beheimatet. Mit dem Tod des Hafners Meier erlosch in den Neunzigerjahren des vorletzten Jahrhunderts dieses Gewerbe im Dorf.
Im Jahre 1937 zog der jung verheiratete Töpfergeselle Leo Meerson von Zürich nach Weiningen und eröffnete im Zehntenhaus eine Kunsttöpferei. Damit war eine alte Tradition im Dorf zu neuem Leben erwacht.
Im Jahre 1948 erbaute Leo Meerson inmitten der Rebberge, im Oberdorf von Weiningen das "Töpferhaus", weil er das Zehntenhaus räumen musste. Mit eisernem Fleiss und mit der treuen Hilfe seiner Gattin, wuchs aus kleinen Anfängen eine Werkstatt, in der durch all die Jahre unter kundigen Händen viele schöne und nützliche Tongefässe entstanden sind. Mit der Zeit musste das Töpferhaus vergrössert werden, denn das Unternehmen wuchs und die Auftragsvielfalt nahm zu. Heute arbeiten mehrere Mitarbeiter in den verschiedenen Bereichen des Betriebs.

 

 

Am Anfang aller töpferischen Tätigkeiten steht der Ton. Er kommt zum grösseren Teil aus dem Gebiet von Weiningen. Zuerst muss er geschlämmt, gemahlen und gesiebt, abgepresst und entlüftet werden, bevor daraus schöne Dinge entstehen können.
Es werden verschiedenste Krüge, Vasen, Schalen, Töpfe, Services, Platten, usw. geformt. 1963 wurde in den Bereich der Aschen-Urnen diversifiziert. Dabei werden auch Urnen hergestellt, die sich in der Erde auflösen.
Rundformen werden auf der Scheibe gedreht und Henkel werden von Hand angarniert. Vielbenötigte Formen wie Teller oder Untersetzer werden auf Gipsformen überdreht und eckige Formen werden gepresst. Dem Trocknungsprozess ist besondere Aufmerksamkeit  zu schenken, damit Risse oder ein Sichverziehen möglichst vermieden werden. Nachher wird retouchiert mit Schleifpapier, Schwamm und Wasser. Oft folgt dann das Auftragen einer sogenannten Engobe, d.h. eines andersfarbigen Tones. Und dann kann der Vorbrand folgen. Danach werden Dekors, meist mit Pinseln, auf die verschiedenen Gegenstände gemalt. Es folgt das Glasurbad und nach sauberem Abputzen der Standflächen der Glasurbrand.

 

 

Fünf Brennöfen sind heute in Betrieb. Der Grösste fasst ein Volumen von zwei Kubikmetern. Ein Brand darin dauert 36 Stunden. Unsere Brenntemperaturen sind 900° bis 1000°C für den Vorbrand und 1000° bis 1280°C für den Glasurbrand, je nach Beschaffenheit des Tones. Nach jedem Glasurbrand ist es spannend, den Ofen zu öffnen, da besteht immer die Frage: Wie ist er gelungen?
 
Der Sohn Markus, mit seiner grossen Freude am keramischen Schaffen, erlernte den Beruf im Kanton Bern und erlangte an der staatlichen Fachschule für Keramik im bayrischen Landshut das Meisterdiplom.
1972 heiratete er. Seine Frau Anita kam aus der kaufmännischen Branche und erlernte noch den Beruf der Keramikmalerin. Seit 1978 stehen Markus und Anita Meerson dem Berieb vor.
 
Weiterhin bilden sie Lehrlinge aus in den Berufen TöpferIn oder KeramikmalerIn und amten auch als Experten in der Prüfungskommission für gestalterische Berufe.

 

 

Heute werden sporadisch Kurse für Erwachsene und Kinder angeboten. Betriebsbesichtigungen für Interessierte, oder als Bereicherung eines sonstigen Anlasses, sind bei uns nach Abpsrache gerne möglich.
 
Eine ständige Herausforderung für uns ist, das Design unserer Produkte dem Wandel der Zeit anzupassen, ohne das Traditionelle zu vernachlässigen. Ist heute ein Edelweiss auf blauem Grund sehr beliebt, so kann es in naher Zukunft schon durch andere Strömungen zu Neuem kommen.
 
Obschon für Serien maschinelle Hilfsmittel eingesetzt werden, um preisgünstiger zu produzieren, sind unsere wichtigsten Werkzeuge doch die Hände. Mit ihnen bestimmen wir Form und Aussehen der Gefässe. Und damit wären wir wieder beim Ursprünglichen. Ton ist ein inspirierendes Material, mit dem man Ideen und Formen wunderbar ausdrücken kann.
 
Wir laden Sie ein, besuchen Sie uns.
Freuen Sie sich mit uns an den schönen Stücken, die in unserer Werkstatt entstanden sind.